Eigentlich wollte ich wieder mal eine Inselüberquerung machen - von Santa Cruz über den Reventonpass zum Aussichtspunkt La Cumbricita, weiter Abstieg in den Caldera über Lomo Escuadero bis zum Zeltplatz, am nächsten Tag nach Puerto Tazacorte. Leider wurde mir bei der Anmeldung für den Zeltplatz mitgeteilt, dass mein Wanderweg gesperrt war, da durch einen Bergrutsch ein Teil des Weges verschüttet war. Außerdem war auch der Weg aus der Caldere hinaus problematisch - zu hoher Wasserpegel des Taburiente Bach und ebenfalls eine teilweise zerstörte Strasse vom Aussichtspunkt Los Brecitos. Als Alternative bot sich eine Wanderung auf den Calderakamm zum Pico de la Cruz an. Um ein Gefühl für die Länge einer solchen Tour zu bekommen, versuchte ich mich erstmal am Aufstieg zum Pico de la Nieve.

Start- und Endpunkt der Tour war mein Hotel Maritimo. Gegenüber dem Museumsschiff auf der anderen Seite der Avenida de las Nieves zweigt eine Bergstraße ab, die nach Las Nieves führt. Hier beginnt der Wanderweg PR LP3. Wegen einer Baustelle übersah ich beim Aufstieg den ausgeschilderten Weg. Am Ortsausgang von Santa Cruz verläuft der Weg auf der Straße nach Las Nieves. Nun befand ich mich auf dem richtigen Weg. An den Wegkreuzungen war der Weg gut ausgeschildert. Auf Höhe 250 m musste ich erstmal wieder 85m absteigen, um einen Ausläufer einer Barranco zu durchqueren - das Ganze dann noch einmal auf dem Rückweg. So waren noch 170 Hm zusätzlich zum eigentlichen Aufstieg von etwa 2230 Hm zu bewältigen.

Nach der Barranco-Querung kreuzte der Wanderweg das erste Mal die Straße zum Rock de los Muchachos, ein zweites Mal auf etwa Höhe 1000 m, ein drittes Mal auf Höhe 1250 m, wobei sich der Wanderweg etwa 100 m weiter auf der rechten Seite der Straße fortsetzte. Auf Höhe 1550 m und Höhe 1700 m überquerte ich noch einmal die Straße bis ich auf Höhe 1870 m den Parkplatz erreichte. Hier beginnt der Wanderweg für die Autotouristen.

Ab Parkplatz benötigte ich noch eine Stunde bis zum Gipfel. Die letzen 200 Höhenmeter nahm mir ein Wolkennebel die Sicht. 13:45 Uhr stand ich endlich auf dem Gipfel. Im Nebel war es hier oben ungemütlich nasskalt, weshalb ich mir nur eine kurze Verschnaufpause vom 20 Minuten gönnte. Um mich wieder aufzuwärmen, begann ich zügig abzusteigen.

Nach etwa 10 h Wanderung erreichte ich zufrieden mein Hotel und freute mich auf ein reichliches Büfett-Abendbrot.

Jetzt brauchte ich nur noch gutes Gipfelwetter für meine Wanderung zum Pico de la Cruz.