Südlich der Civettagruppe schließt sich der Gebirgszug der Moiazzagruppe an. Hier kann man den Constantiniklettersteig begehen, der laut Klettersteigführer Dolomiten-SÜD als zur Zeit "schwerster Klettersteig" gehandelt wird. Hier treffen alle Superlative zusammen: Höhe, Länge, alpine Umgegung, Ausgesetztheit. Der Steig beginnt nicht weit von der Rif. Bruto Carestiato auf 1840m. Der Weg ist dreigeteilt: Aufstieg zur Cresta delle Masenade - Weg zur Cima Moiazza Süd - Abstieg zum Wanderweg 554 und wieder zur Rif. Bruto Carestiato. Ich starte vom Parkplatz am Passo Duran kurz vor 8 Uhr. Für den Weg zum Einstieg benötigte ich eine Stunde. Diesmal trug ich meine schweren Bergstiefel, um dem alpine Charakter der Tour Rechnung zu tragen. Der erste Wegteil verlief über gestufte steile Kalkplatten, unterbrochen von Gehgelände. Die Schlüsselstelle stellte sich als einige Meter hohe senkrechte Wandstufe dar, die man schräg nach oben am Stahlseil queren mußte. Laut Führer sollte sie trittlos sein, was ich nicht bestätigen kann. 12 Uhr hatte ich die 900m hohe Südwand durchstiegen und stand auf der Cima delle Masenade. Weiter ging es auf einer Art Hochplateau, wobei der Wanderweg durch kurze Steilstufen unterbrochen wurde, die mit Stahlseil gut versichert waren. Auf den Gipfel der Cima Moiazza Süd führte ein teilweise recht ausgesetzter, anstrengende Kletterei erfordernder Steig. Kurz vor 14 Uhr konnte ich von diesem Gipfel eine wunderbare Aussicht genießen. Lange blieb ich aber nicht auf dem Gipfel, da ein recht kalter Wind bließ. Ich hatte auch noch den langen Abstieg vor mir. Nach 15 Uhr erreichte ich das Bivacco Moiazza. Hier führte ein letzter Klettersteig hinab zum Wanderweg 554. 18:30 Uhr war ich wieder am Parkplatz. |