Am zweiten Tourentag war das Wetter so wie ich es eigentlich erwartet hatte. Ich beeilte mich mit dem Frühstück.
Heute sollte es zum ersten Mal mit dem Bike auf Tour gehen. Ziel war der Cumbre Kamm ab Rifugio de El Pilar, weiter auf den
Pico Birigoyo und je nach Wegzustand dann mit dem Bike auf der Ruta de los Volcanes nach Fuencaliente. Der Rückweg
sollte über die Strasse Nr. 832 gehen. Das Höhenprofile besaß keine nennenswerten Gegenanstiege.
Diesmal startete ich schon 8:30 Uhr. Ich fuhr auf der Hauptstrasse nach Santa Cruz.
Unterwegs ergaben sich prima Ausblicke hinunter nach Los Llanos und zur Küste.
Bis El Paso brauchte ich 30 Minuten.
Mit Bike ist man doch etwas schneller als zu Fuß. Kurz vor 10 Uhr erreichte ich das
Informationszentrum Centro de Visitantes de El Paso. Hier erkundigte ich mich nach dem Weg zur La Cumbrecita und weiter in
die Caldera. Der LP 13.1 zum Zeltplatz in die Caldera sollte zur Zeit nicht möglich sein.
Wiederum eine halbe Stunde brauchte ich bis zum Abzweig zur Refugio de El Pilar. Bis auf einen Reisebus und ein paar Autos
hatte sich der Verkehr weitgehend beruhigt. Die nächste Fotopause gab es am Aussichtspunkt
Mirador de Los Llanos del Jable. Von hier konnte ich noch einmal den Weg zum Pico Bejenado überschauen.
11:45 Uhr erreichte ich den Parkplatz oberhalb der Refugio de El Pilar. Hier war ich letztes Jahr von Los Cancajos
herauf gekommen. Diesmal hatte ich noch gute Sicht auf den Pico Birigoyo und dessen Umgebung. Der auf der Ostseite der
Cumbre zum Birigoyo führende Wanderweg war gesperrt. So mußte ich wieder zurück zur Refugio de El Pilar. Hier startete der
Wanderweg entsprechend Roter Wanderführer, Wegweiser Richtung Los Canarios.
Das Bike mußte ich an einigen Stellen schieben,
da es Treppenstufen hinaufging oder auch der Anstieg zu steil wurde.
Schließlich traf ich auf eine Abzweigung zum Gipfel des Birigoyo.
Da ich den Aufstieg über steil ansteigenden Vulkanschutt nicht mit Bike machen konnte, stellte ich es am Weg ab.
Mit Wanderstöcken und -schuhen wäre der Aufstieg ein Spaziergang gewesen. Nur mit Turnschuhen kam
ich doch etwas mühsam voran. Auch taten mir meine Kniegelenke weh.
Jetzt machte sich die Belastung von meiner Vortagestour bemerkbar.
Kurz vor 13 Uhr hatte ich es bis zum höchsten Punkt ( 1808 m ) geschafft. Oben traf ich
einige Wanderer, mit denen ich etwas plauschte. Leider war nach einigen Minuten der Gipfel in Wolken gehüllt.
So gab es nur Nebelfotos. Beim Abstieg begleitete ich zwei Wanderer, mußte nach kurzer Zeit aber feststellen,
daß ich auf dem falschen Weg war, da plötzlich Steinmänner auftauchten und es nicht mehr steil bergab ging.
Also wieder zurück 100 m hoch zum Gipfel. Mein GPS konnte ich gleich mal im Trackingmodus testen.
Etwa 30 Meter vom Gipfelmast entfernt fand ich meinen Aufstiegpfad.
Im Nebel hatte ich den Abzweig übersehen.
Nach kurzer Zeit Abstieg befand ich mich unterhalb der Wolkengrenze und hatte wieder gute Sicht. Der Abstieg im steilen
Schutt war mit Turnschuhen noch etwas mühsamer als der Aufstieg. Mein Bike war noch da und auch vollständig.
Mit 14 Uhr lag ich gut in der Zeit. Weiter ging es auf dem Wanderweg bis zum Abzweig Ruta de los Volcanes.
Der Schotterweg war nichts für mich. So ging es weiter auf dem Wanderweg zurück zur Asphaltstrasse ,
auf dieser noch bis zum Mirador de Los Llanos del Jable und auf dem dort abzweigenden
Wanderweg nach Fuencaliente. Dieser Weg war ideal für Mountenbiker.
Nicht zu steinig verlief er ungefär auf einer Höhe. Unterwegs machte ich an interessanten Punkten kurze Fotostops.
Nach 2 Stunden traf ich wieder auf den Weg Ruta de los Volcanes, der in meinen Wanderweg einmündete. Bis Fuencaliente
waren es immer noch 30 Minuten Fahrzeit. Endlich traf ich auf die Strasse Nr. 832, die in leichter Neigung zurück
nach Los Llanos führte. Ab San Nicolas steigerte sich meine Geschwindigkeit zur rasanten Schußfahrt (50 km/h).
Kurz nach 18 Uhr erreichte ich wieder mein Hotel.
Mein GPS zeigte mir an diesem Tag eine Wegstrecke von 160 km und einen Anstieg von 1500 Hm an. Das Abendbrot
lies ich mir im nur 5 Minuten von meinem Hotel entfernten Restaurant Casa Antonio gut schmecken.
|